Informationen | |||
Bodenverbesserung- die Voraussetzung für gute Spiel- und Wachstumsbedingungen |
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Einleitung |
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Boden und Gräser Die Zusammensetzung und Eigenschaften eines Bodens beeinflussen maßgeblich das Wachstum und die Entwicklung der Rasengräser. So spielen Durchlüftung, Nährstoff- und Wasserspeicherung sowie die Lebensbedingungen für Mikroorganismen eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Bodenleistung. Im Wesentlichen sind es vier Hauptkriterien, die primär und durch Wechselwirkungen die jeweilige Qualität des Bodens bestimmen. In der schematische Darstellung wird deutlich, dass die Leistungseigenschaften eines Bodens durch die Wechselwirkungen der Parameter an den unterschiedlichsten Punkten beeinflusst werden können. So wirken beispielsweise Belüftungsmaßnahmen direkt auf das Porenvolumen, aber auch auf die Wasserdurchlässigkeit oder auf die Aktivität der Mikroorganismen. |
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Im Bereich der Fairway oder Roughflächen wird die Ausprägung der jeweiligen Faktoren durch die natürlich anstehende Bodenart vorgegeben. Innerhalb der Golfanlage werden die hochbelasteten Teilflächen Grüns und Abschläge nach bestimmten Richtlinien für die physikalischen Parameter aufgebaut (FLL-Richtlinie oder USGA-Norm). |
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Ausgangssituation Der ideale Zustand eines Bodens lässt sich schematisch durch die Komponenten Festsubstanz und Porenvolumen charakterisieren, dabei kann ein Idealzustand für den Luft- und Wasserhaushalt, wie ihn die Abbildung zeigt, angestrebt werden. |
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Der Luft- und Wassergehalt des Bodens wird vornehmlich durch die Textur (Korngrößenverteilung) beeinflusst. Für die Grüns- und Abschlagsflächen einer Golfanlage werden in den Richtlinien (FLL/USGA) entsprechende Kornverteilungsbereiche vorgeschrieben, die annähernd zu 90% in den Sandfraktionen von Fein- bis Grobsand (0,06-2,0 mm) angesiedelt sind. |
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Entgegengesetzte Verhältnisse finden sich oft bei den natürlichen Bodenarten z.B. auf den Fairways. Hier ist die Wasserdurchlässigkeit meist gering, dafür liefert der Boden Feuchtigkeit in Trockenperioden und Nährstoffe durch die Mineralisationsleistung der Mikroorganismen. | ||
Zielvorstellung für die Bodenverbesserung |
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1. Natürlicher Oberboden (Fairway) Zur Optimierung eines Fairway-Bodens reicht es oft, eine sachgerechte Dränage einzubauen. Auf diese Weise kann Überschusswasser abgeführt und die Wasserspeicherung des Bodens genutzt werden. Zur gezielten Verbesserung der Wasserdurchlässigkeit natürlicher Böden eignet sich die Einmischung von Sand in entsprechender Körnung. |
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In zunehmendem Maße wird die Qualität einer Golfanlage auch an den Eigenschaften der Fairways beurteilt. |
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Foto: Dr. K. Müller-Beck |
Da es sich bei den Fairways um den größten Flächenanteil handelt, beschränkt man sich bei der Bodenverbesserung oft auf die Drive-Zonen. |
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2. Rasentragschicht (Greens/Tees) Die Zusammensetzung der Grünsaufbauten ist überwiegend von der Sandfraktion dominiert. Hier kommt es darauf an, die physikalischen (z. B. Kornabstufung) und chemischen Eigenschaften (z. B. Nährstoffspeicherung) zu optimieren. In den meisten Fällen sucht man einen Kompromiss zwischen den Leistungen des Bodens und den Ansprüchen der Gräser. Vorausgesetzt, die Kornabstufung entspricht den Richtlinien, so bieten sich verschiedenartige Zuschlagsstoffe z. B. zur Erhöhung der Wasserspeicherung an (siehe Abbildung). |
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Neben den bekannten Eigenschaften von Torf bieten auch synthetische Harzschäume, wie beispielsweise "Hygromull" eine Optimierung des Porenvolumens, verbunden mit einer Erhöhung des pflanzenverfügbaren Wassers. | ||
Vol.-% Wassergehalte in Greenstragschichten in Abhängigkeit vom Zuschlagstoff | ||
Abb.: Wirkung von Bodenhilfsstoffen auf die Wasserspeicherung in USGA-Greens |
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Bei der Auswahl von Zusatzstoffen dürfen lt. "FLL-Richtlinie für den Bau von Golfplätzen" nur Materialien eingesetzt werden, die nach dem Düngemittelgesetz zugelassen bzw. als Bodenhilfsstoff ordnungsgemäß deklariert sind. Eine Auswahl von Stoffen mit entsprechenden Bewertungskriterien zeigt die Tabelle. |
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Boden- hilfsstoff |
Poren Vol.-% |
Luft Vol-% |
Wasser pfl. verf. Vol-% |
KAK cmol/kg (mval/l) |
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Weißtorf | 88 | 15 | 39 | 120-150 | ||
Rindenkompost | 82 | 11 | 31 | 20-140 | ||
Sägemehl | 85 | 14 | 29 | -- | ||
Hygromull | 95 | 30-40 | 50-70 | 2-5 | ||
Ton | 40-55 | 3-13 | 5-15 | 100-250 | ||
Sand | 35-50 | 20-40 | 2-12 | 1-4 | ||
Perlite | 95 | 55 | 18 | 1-2 | ||
Idealsubstrat | 50 | 20 | 18-22 | 120-15 |
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Zur Verbesserung der Sorptionskapazität von Tragschichtsubstraten sind Tonmineralien und Humusbestandteile verantwortlich. Der Einsatz von organischem Material (z. B. Kompost) sollte sehr gezielt und nur mit geprüften Stoffen vorgenommen werden. Für die Eignung von Komposten gilt ein C:N-Verhältnis von 15-18:1. Einen Beitrag zur Nährstoffspeicherung in jungen Substraten leisten Silikat-Kolloide wie beispielsweise Agrosil durch poröse Gele mit Oberflächenaktivität und Bildung von niedermolekularen Solen zur Optimierung der Ionen-Aktivität in der Bodenlösung. Es schützt Phosphat vor der Festlegung, so dass ein stimulierender Reiz auf die Wurzelverzweigung ausgeübt wird. |
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Einen gewissen Schwachpunkt bildet die biologische Komponente in den sandreichen Substraten. Der Gehalt an Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze, Aktinomyzeten,Algen u.a.) ist in frischen Grün- und Abschlagssubstraten meist gering. In jüngerer Zeit werden zur Förderung des Bodenlebens sogenannte Biostimulatoren angeboten, deren Resultate recht unterschiedlich ausfallen können. | ||
Zusammenfassung |
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Literaturverzeichnis: |
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ANONYMUS: 2000: | Richtlinie für den Bau von Golfplätzen. Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V., Bonn, S.44. |
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BÜRING, W., 1969: | Wirkungsweise und Anwendungsmöglichkeit von Agrosil. Rasen und Rasengräser 6, 78-83. |
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CARLSON, M.S. et al., 1998: | Peat and supplements for root zone mixes. Golf Course Management 9/98, 70-74. |
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